Jahreswechsel

Neujahrsgedicht

 

Das Rad des Jahres zu Ende sich dreht.
Ein Jahr ist vergangen, vom Winde verweht.
Das Rad dreht sich tagaus und tagein.
Was wird es bringen, was für mich sein?

Es läuft immer vorwärts, niemals zurück.
Oft stellt sich die Frage: Ist das nun Glück?
Ganz leise vernehm’ ich die Stimme im Ohr:
„Was machtest du falsch, was nimmst du dir vor?“

Das alte Jahr, mal schlecht und mal gut,
es hat mich erfreut, mal fehlte der Mut.
Sorgen und Krankheiten hat es gebracht,
doch ab und zu mich auch glücklich gemacht.

Es liegt jetzt dahinten, es fehlen nur
ein paar Minuten, dann schlägt die Uhr.
Zwölf Glockenschläge tönen vom Kirchturm her,
sie läuten wie schon lange nicht mehr.

Feuerwerk jetzt vom Himmel fällt,
wurde entfacht fast überall auf der Welt.
Altes vertreiben, ihm geben den Rest,
Neues begrüßen, mit ihm feiern ein Fest.

Man prostet sich zu und wünscht sich Glück,
dass keinem passieren soll Missgeschick.
Ich zieh mich zurück, heimlich und leise,
beginne das Jahr auf andere Weise.

Ich falte die Hände, werde ganz still
und frage den Vater was ER von mir will.
Ich danke IHM für Gesundheit und Brot,
dass meine Familie nicht leidet an Not.

Mein Leben leg’ ich in SEINE Hand,
und all meine Lieben, die mir sind verwandt.
Um Segen bitt’ ich für jeden Tag,
dass Er mich immer behüten mag,

um Weisheit, Verstand, Entscheidungen zu fällen,
auch für die Armen, die leben an anderen Stellen,
für die Regierung, dass sie unser Land gut lenkt
und auch immer an Notleidende denkt,

dass ER immer da ist, mich immer liebt
und mir auch meine Schuld vergibt.
Ich spreche mein AMEN, hab frohen Mut,
ich weiß dass ER immer das Richtige tut.

Vertrauensvoll blick ich ins neue Jahr.
„Es wird so werden wie das alte schon war“,
denke ich jetzt, mit frohem Gesicht.
Was es wirklich bringt … weiß ich nicht.

 

(Neujahrsgedicht, Autor: Anette Esposito, 2008)