Ökumenischer Besuchsdienstkreis im CKQ
Was macht ein Besuchsdienst?
Bei einem Krankenhausaufenthalt brauchen Menschen Trost, Zuwendung und Verständnis.
Bei dieser Aufgabe werden die Krankenhausseelsorgerinnen im CKQ von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen im Besuchsdienst unterstützt.
Zwei Frauen berichten über ihren Dienst im Krankenhaus:
Seit 20 Jahren gehe ich einmal in der Woche zum Besuchsdienst ins Krankenhaus. Dort habe ich meine festen Stationen. Über eine Liste kann ich die Namen der PatientInnen erfahren, die meinen Besuch wünschen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es für viele, die über einen längeren Zeitraum im Krankenhaus sind, wichtig ist, ein und denselben Ansprechpartner (vertraute Person) zu begegnen. Und bei jedem Besuch trotzdem die Ungewissheit: „Was erwartet mich hinter der Zimmertür? – Ist der Patient an einem Gespräch interessiert oder nicht?“ Ich treffe auf Patienten mit den unterschiedlichsten Krankheitsbildern – schwere oder leichtere Erkrankungen. Einige möchten über ihre Erkrankungen sprechen, andere nicht. Oder sie möchten einfach andere Themen ins Gespräch bringen.
Für mich persönlich ist das wichtigste am Besuchsdienst, Zeit zu schenken und Zuhören zu können. Und die schönste Bestätigung, die den Besuchsdienst ausmacht, ist, wenn Patienten sich bei mir für das Gespräch bedanken oder mich nach Jahren sogar noch wiedererkennen.
Marianne Brinkmeyer, Nortrup
Vor einigen Jahren habe ich die Aufgabe übernommen, einmal wöchentlich Patienten auf zwei Stationen unseres Krankenhauses zu besuchen. Eingebunden bin ich mit einigen anderen Frauen im ökumenischen Besuchsdienstkreis, der begleitet wird von den beiden Krankenhaus-Seelsorgerinnen. Für diese immer wieder spannende Aufgabe brauche ich Kraft und Mut, da ich nie weiß, was mich hinter der Tür erwartet. Meistens ist es Freude, gelegentlich aber auch Skepsis: „Sind Sie von der Kirche?“. Manchmal höre ich auch: „Sie kommen gerade im richtigen Moment. Ich bin sehr aufgeregt, denn ich muss operiert werden. Wie schön, dass Sie gekommen sind!“ Dann wird das oft ein sehr intensives Gespräch mit allen Facetten eines langen Lebens. Wenn ich aber spüre, dass jemand doch kein Gespräch wünscht, weil es ihr/ihm nicht gut geht, dann reicht auch ein Händedruck oder einfach nur ein freundliches Wort. Andere freuen sich, dass jemand ihre Einsamkeit oder auch Langeweile unterbricht. Ich versuche jedenfalls, mich ganz auf meine Gesprächspartner einzulassen, was dem unter Zeitdruck stehenden Pflegepersonal meist nicht möglich ist. Ich erlebe es immer wieder, dass Patienten sich freuen über ein offenes, ruhiges Gespräch, das sehr tiefgehend und ernsthaft, aber oft auch fröhlich sein kann.
Mit einem Blick oder auch mit wenigen Worten bedanken sich Patienten gerne. Und ich spüre dann, dass es auch mir gut getan hat.
Anna Luise Albers, Quakenbrück
Wer Interesse an einer solchen Aufgabe hat, kann sich bei den Seelsorgerinnen Gabriele Kuhlmann (05431/15187) und Anke Hiltermann-Behling (05431/151876) melden. In gewissen Abständen werden auch Ausbildungskurse angeboten.